Daten und Fakten zur Wiederbelebung

Situationsanalyse

Der Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses stellt die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar. Zu 120.000 Betroffenen pro Jahr wird der Rettungsdienst gerufen. In 60.000 Fällen können Reanimationsversuche unternommen werden.

Die Hälfte aller seitens Laien bzw. Laiinnen beobachteten Herz-Kreislauf-Stillstände werden nicht als solche erkannt. Während fast 19 % der Fälle im öffentlichen Raum auftreten, ereignen sich gut 65 % der Herz-Kreislauf-Stillstände in einer häuslichen Umgebung. Bis zu 45 % aller Herz-Kreislauf-Stillstände werden von Familienangehörigen, Freunden bzw. Freundinnen oder anderen Personen beobachtet.

Gut ein Drittel der Patientinnen und Patienten, die reanimiert werden, sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Zwei Drittel aller von einem HKS betroffenen Personen sind männlich. Das Durchschnittsalter der im Deutschen Reanimationsregister erfassten Patientinnen und Patienten beträgt 70,2 Jahre. Lediglich 11 % der ins Krankenhaus aufgenommenen Fälle werden nach dreißig Tagen lebend entlassen.

Herz-Kreislauf-Stillstand

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand setzt die Pumpfunktion des Herzens aus und der Blutkreislauf kommt zum Stillstand. Lebenswichtige Organe werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, Gehirnzellen erleiden nach drei Minuten bereits irreparable Schäden und sterben ab. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird der Herz-Kreislauf-Stillstand (HKS) in Deutschland am häufigsten durch eine Herzerkrankung verursacht. In der Notfallversorgung ist die akute Herzinsuffizienz (AHF) eine der häufigsten Diagnosen. Als Ursache spielen beispielsweise Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, akuter Herzinfarkt, eine Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenfehler eine Rolle.

Wiederbelebung beim Herz-Kreislauf-Stillstand

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses sind Betroffene auf Laienreanimation, also die Wiederbelebung durch anwesende Laien, angewiesen.

Gehirnzellen beginnen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bereits nach nur 3 bis 5 Minuten ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben. In diesem wichtigen Zeitfenster müssen Laien mit einer sofortigen Herzdruckmassage reagieren, um Leben zu retten. Denn der Rettungsdienst trifft im Durchschnitt erst nach mindestens acht Minuten ein.

Wenn Passanten oder Angehörige im Ernstfall sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen würden, könnten jedes Jahr in Deutschland 10.000 Leben, in Europa geschätzt mehr als 100.000 Leben gerettet werden.

Deutschland im europaweiten Vergleich

In den letzten Jahren haben auch in der Bundesrepublik immer mehr Laien und Laiinnen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand reanimiert: Lag die bundesweite Quote im Jahr 2010 bei nur 14 %, konnte sie bis 2022 gut 51 % (Stand: 06.2023) gesteigert werden.

Zu den Quellenangaben.

Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Broschüre.

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